Der Boston Tiegel: eine handbetriebene Tiegeldruckpresse, ein sogenannter Handtiegel.
Entwickelt wurde das "Boston-Prinzip" von J. Golding um 1850 in Boston, daher der Name. Dabei besteht der Boston Tiegel aus einem feststehenden, senkrechten Fundament, in das die Druckform eingesetzt wird. Der Drucktiegel schwingt um eine Welle und wird beim Druckprozess gegen die Druckform bzw. das Fundament gepresst. Bewegt wird das ganze durch einen Handhebel an der linken Seite des Tiegels. Mit der rechten Hand legt der Drucker das Papier ein. Mit dem Betätigen des Hebels holen die Walzen die Druckfarbe von dem drehbaren Farbteller, um diese dann auf die Druckform zu übertragen.
Ist es ein Monster? Ist es eine Bestie? Ist sie gigantisch? Rettet sie uns allen das Leben? Vielleicht nicht ganz, aber sie kann mega cool drucken! #Printzilla ist erwacht und freut sich darauf, die Welt kennenzulernen!
Seit 2017 bin ich jüngstes Mitglied im Buchdruck Museum Hannover e. V., in welchem ich die Schwarze Kunst und damit das Setzen und Drucken von Bleisatz-Buchstaben erlerne. Nachdem ich immer auf der Leihgabe einer Familienstiftung – einem alten Boston Handtiegel – gedruckt habe, bemerkte ich die verstaubte Druckmaschine am anderen Ende des Raumes. „Die gehört einem Professor hier im Museum, du kannst ihn ja mal fragen, was er dafür haben will!“ – Gesagt, getan, geeinigt und ich fange an, mich zu erkundigen … Die Maschine mit einem Farbwerk ist schwer, um die 100kg. Wie kann man diese nur handlicher zum Tragen und Aufbauen machen, auch mit Menschen die sich nicht auskennen, wo man diese Maschine anfassen kann/darf? Ich machte mir Gedanken über Flightcases auf Rollen, bis ich zu einem einfachen Siebdruck-Brett und Trage-Griffen mit Sicherheitsschrauben kam. Diese Unterkonstruktion sah super aus und machte einen sehr stabilen Eindruck.
Woher stammt aber nun dieser Boston Tiegel?
Ein Schild verrät den Hersteller auf dem Farbwerk: „Gebr. Heidsieck aus Kamenz (Sachsen)“. Das Besondere an diesem Boston Tiegel ist, dass er drei Walzen hat. Mit der obersten holt er sich immer wieder neue Farbe aus dem Farbwerk und behält damit einen sehr gleichmäßigen Farbauftrag. Nachdem der Tiegel frisch geölt und alles einmal mit einem Pinsel vorsichtig entstaubt wurde, begann ich mit dem ersten Druck. Frösche (engl. Henry Gauge-Pins) hatte ich bereits. Ich bastelte mir eine gerasterte Anlage (auf dieser wird das Papier angelegt) in Punkt-System, damit ich diese auch leichter unterwegs ausrichten kann.
Jetzt lebt Printzilla im Buchdruck-Museum Hannover. Ihren Namen hat sie übrigens von Bernd. Am liebsten druckt sie Bierdeckel, aber auch viel anderen coolen Kram. Vor Kurzem habe ich zusammen mit @lettermarc ein Tattoo für Printzilla geplant und an einem schönen Sommer-Nachmittag im Hinterhof des Buchdruck-Museums in die Tat umgesetzt. Der Schriftzug wurde mit Farbe und Pinsel handgemalt. Wenn ihr auch Interesse an einem coolen, einzigartigen und individuellen Schriftzug habt, könnt ihr euch gerne bei @lettermarc melden. Printzilla ist auf jeden Fall sehr begeistert und druckt jetzt fleißig weiter!
- Sebastian Moock
Der Boston Tiegel: eine handbetriebene Tiegeldruckpresse, ein sogenannter Handtiegel.
Entwickelt wurde das "Boston-Prinzip" von J. Golding um 1850 in Boston, daher der Name. Dabei besteht der Boston Tiegel aus einem feststehenden, senkrechten Fundament, in das die Druckform eingesetzt wird. Der Drucktiegel schwingt um eine Welle und wird beim Druckprozess gegen die Druckform bzw. das Fundament gepresst. Bewegt wird das ganze durch einen Handhebel an der linken Seite des Tiegels. Mit der rechten Hand legt der Drucker das Papier ein. Mit dem Betätigen des Hebels holen die Walzen die Druckfarbe von dem drehbaren Farbteller, um diese dann auf die Druckform zu übertragen.
Ist es ein Monster? Ist es eine Bestie? Ist sie gigantisch? Rettet sie uns allen das Leben? Vielleicht nicht ganz, aber sie kann mega cool drucken! #Printzilla ist erwacht und freut sich darauf, die Welt kennenzulernen!
Seit 2017 bin ich jüngstes Mitglied im Buchdruck Museum Hannover e. V., in welchem ich die Schwarze Kunst und damit das Setzen und Drucken von Bleisatz-Buchstaben erlerne. Nachdem ich immer auf der Leihgabe einer Familienstiftung – einem alten Boston Handtiegel – gedruckt habe, bemerkte ich die verstaubte Druckmaschine am anderen Ende des Raumes. „Die gehört einem Professor hier im Museum, du kannst ihn ja mal fragen, was er dafür haben will!“ – Gesagt, getan, geeinigt und ich fange an, mich zu erkundigen … Die Maschine mit einem Farbwerk ist schwer, um die 100kg. Wie kann man diese nur handlicher zum Tragen und Aufbauen machen, auch mit Menschen die sich nicht auskennen, wo man diese Maschine anfassen kann/darf? Ich machte mir Gedanken über Flightcases auf Rollen, bis ich zu einem einfachen Siebdruck-Brett und Trage-Griffen mit Sicherheitsschrauben kam. Diese Unterkonstruktion sah super aus und machte einen sehr stabilen Eindruck.
Woher stammt aber nun dieser Boston Tiegel?
Ein Schild verrät den Hersteller auf dem Farbwerk: „Gebr. Heidsieck aus Kamenz (Sachsen)“. Das Besondere an diesem Boston Tiegel ist, dass er drei Walzen hat. Mit der obersten holt er sich immer wieder neue Farbe aus dem Farbwerk und behält damit einen sehr gleichmäßigen Farbauftrag. Nachdem der Tiegel frisch geölt und alles einmal mit einem Pinsel vorsichtig entstaubt wurde, begann ich mit dem ersten Druck. Frösche (engl. Henry Gauge-Pins) hatte ich bereits. Ich bastelte mir eine gerasterte Anlage (auf dieser wird das Papier angelegt) in Punkt-System, damit ich diese auch leichter unterwegs ausrichten kann.
Jetzt lebt Printzilla im Buchdruck-Museum Hannover. Ihren Namen hat sie übrigens von Bernd. Am liebsten druckt sie Bierdeckel, aber auch viel anderen coolen Kram. Vor Kurzem habe ich zusammen mit @lettermarc ein Tattoo für Printzilla geplant und an einem schönen Sommer-Nachmittag im Hinterhof des Buchdruck-Museums in die Tat umgesetzt. Der Schriftzug wurde mit Farbe und Pinsel handgemalt. Wenn ihr auch Interesse an einem coolen, einzigartigen und individuellen Schriftzug habt, könnt ihr euch gerne bei @lettermarc melden. Printzilla ist auf jeden Fall sehr begeistert und druckt jetzt fleißig weiter!
- Sebastian Moock